WURMKOMPOST - HAUSKOMPOST?

Eine etwas ungewöhnliche Möglichkeit, auch im Winter effektiv Kompost herzustellen besteht darin, sich eine Wurmkiste zu besorgen oder zu bauen. Der Vorteil eines Wurmkomposts ist die schnelle Umsetzung des Abfallmaterials durch Kompostwürmer (Eisenia foetida), eine rötliche Art Regenwurm. Dadurch ist die Kompostierung auf kleinstem Raum möglich. Zudem enthält der Wurmkompost mehr Mikroorganismen und Nährstoffe als üblicher Kompost, da bei der Verdauung der Würmer mehr Volumen verloren geht und somit die Nährstoffmenge in einer kleineren Menge Material konzentriert ist.
Wurmkisten kann man auf dem Balkon, im Keller oder sogar in der Küche platzieren. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Wurmbehältnissen: Die Kunststofftonne oder die Kiste aus Holz.
Obwohl die Kunststofftonne einige Nachteile hat, ist sie durchaus für die Verwendung (v.a. im Keller) geeignet und zudem kostengünstig. Man benötigt eine Plastiktonne mit Deckel und einem Fassungsvermögen von 20-50 l, einen Plastikuntersetzer für das Überschüssige Wasser und einen Bohrer. Mit dem Bohrer werden kleine Löcher in den Boden, die Seitenwände und den Deckel gebohrt, um für die Belüftung zu sorgen. Die Tonne sollte aufgebockt werden, damit eine Übernässung verhindert wird.
Der Nachteil dieses Behältnisses ist die nicht ganz zu verhindernde Nässe, die Fruchtfliegen anzieht und das stinkende, aber sehr wertvolle (verdünnt ergibt die Flüssigkeit einen hochwertigen Dünger) Überschusswasser.
Besser geeignet ist deshalb eine Holzkiste mit möglichst dicken Brettern, die innen möglichst rau sein sollen, damit sie die Feuchtigkeit besser aufsaugen können.
Für den Bau braucht man eine 60 x 40 cm Grundplatte, an die man 30 cm hohe Seitenwände befestigt. D.h. zwei Bretter mit den Maßen 30 x 60 cm und zwei Bretter mit den Maßen 30 x 40 cm. In den Boden muss man 6 mm dicke Löcher bohren, damit die Feuchtigkeit ablaufen kann.
Wer nähere Anleitungen für den Bau einer solchen Kiste oder auch andere Anregungen und Informationen zum Thema Wurmkompost braucht, kann sich an die folgende Adresse wenden:
Nutzmüllverein e.V.
Mendelssohnstr. 13
22761 Hamburg
Tel.: 040/ 8906630
Nun braucht man nur noch pro 10 Liter Fassungsvermögen ca. 500 Würmer (Die Würmer bekommt man normalerweise bei allen Geschäften, die Nützlinge verkaufen. Verzeichnis siehe unten) , eine Handschaufel, Handschuhe und eine kleine Hacke und man kann mit der Kompostierung beginnen.
Die erste Futtermischung sollte aus Gartenerde, eingeweichtem, ausgedrücktem Papier, Pappe, Kaffee, Obstschalen und Gemüseresten bestehen und den Behälter zur Hälfte füllen. Pro Tag darf man am Anfang höchstens 200 g Abfälle hinzufügen. Wenn der Kompost zu trocken ist, sollte man ihn mit Wasser bestäuben. Er darf aber auch keinesfalls zu nass sein.
Um Fruchtfliegen zu vermeiden, empfiehlt es sich, neues Material mit Sägemehl, Wellpappe oder Zeitungspapier zu bedecken.
Wenn die Wurmkiste auf dem Balkon steht, muss sie im Winter an eine frostgeschützte Stelle gebracht werden, da die Würmer kaum Frost vertagen. Normalerweise ist der erste Kompost nach drei Monaten fertig. Dann müssen die Würmer vom Humus getrennt werden. Dazu schaufelt man den Humus auf eine Seite und fügt neues Material nur noch auf der anderen Seite hinzu. Die Würmer werden nach ein paar Tagen vollständig abgewandert sein.
Wenn man Zeit hat, sollte man noch vier weitere Wochen warten, da dann auch die meisten Würmer aus den verbliebenen Kokons geschlüpft sein werden. Jetzt muss man die Erde nur noch durch ein 10 mm feines Sieb werfen und der Wurmkompost ist fertig.

Quelle: ALKOZurück