RICHTIG KOMPOSTIEREN

Kompost enthält alle wichtigen Pflanzennährstoffe in ausgewogenen Mengenverhältnissen. Das "schwarze Gold" liefert somit dem Boden nicht nur Nährstoffe, sondern aktiviert auch das Bodenleben und fördert die Humusbildung. Deshalb sollte ein Komposthaufen in keinem Garten fehlen.
Vor allem im Staudengarten erweist sich eine planmäßige Kompostwirtschaft als besonders förderlich. Da die Nährstoffe im Kompost über eine lange Zeitspanne nur in kleinen Mengen für die Pflanzen verfügbar sind, können sie keine Schäden durch ein kurzzeitiges Überangebot erleiden. Der organische Dünger gibt die enthaltenen Nährstoffe erst nach der Umsetzung durch Bodenorganismen nach und nach frei, die Bodenqualität wird deshalb stetig verbessert.


Bei der Anlage eines Kompostplatzes sollte auf einen günstigen Standort geachtet werden.

Bei der Verrottung vollziehen sich die gleichen Vorgänge wie in der Natur: Komplexe organische Stoffe werden durch die Tätigkeit von Kleintieren und Mikroorganismen umgewandelt und in ihre Bestandteile zerlegt, bis am Ende dieses Prozesses Humusstoffe und einfach gebaute Nährstoffe entstanden sind. Am gleichmäßigsten läuft die Rotte an einer halbschattigen, windgeschützten Stelle ab.
Günstig ist natürlich ein gut zugänglicher, unauffälliger Platz im lichten Schatten von Sträuchern oder kleinen Bäumen wie z.B. Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Waldhasel (Corylus avellano) oder Hainbuche (Carpinus betulus), da das Material weder zu schnell austrocknen, noch zu kühl stehen darf. Beides würde den Verrottungsprozess verlangsamen.


Alle Kompostbehälter, sowohl solche aus Holzlatten, aber auch die handelsüblichen Silos, zum Beispiel die verschiedenen AL-KO Komposter, müssen auf gewachsenem Untergrund stehen, damit zum einen die Bodenlebewesen in den Kompost steigen und zum anderen die Sickersäfte ablaufen können. Auf festem Untergrund (Beton, Kies) fault das Material.

Man sollte in seinem Garten zumindest zwei Kompostbehälter aufstellen: in einem vollzieht sich ungestört die Rotte, der andere wird ständig neu befüllt.
Beim Ansetzen des Komposts sollte darauf geachtet werden, dass die unterste ca. 10-20 cm dicke Schicht aus grobem Gehölzschnitt (Zweigen, zerkleinerten Ästen) besteht. Diese Schicht fungiert quasi als Drainage und Belüftung. Darauf wird der Kompost schichtweise mit Abfällen aus Haus und Garten gefüllt, wobei wichtig ist, dass zwischen weiches Material immer mal wieder eine dünne Lage aus dünnen Zweigen, geschnittenen Stengeln oder Holzhäcksel eingelagert wird.

Zur Beschleunigung des Rottevorgangs kann man zwischen die einzelnen Schichten einige Schaufeln fertigen Kompost, Gesteinsmehl (allerdings nur in sehr geringer Menge) oder aber handelsübliche Impfmittel und Rottelenker geben. Der Abbauprozess kann aber auch durch Brennessellaub oder Brennesseljauche, Baldrian- oder Kamillenblüten vorangetrieben werden.

Als Material für den Kompost eignen sich alle organischen Stoffe aus Garten und Küche:
Pflanzenreste
Ernterückstände
Gehölzschnitt
Obst- und Gemüseabfall
Dünne Schichten von Laub- und Grasschnitt
Kaffee- und Teefilter
Zerkleinerte Eierschalen
Verbrauchte Erde (z.B. von Balkonpflanzen)
Eine vielfältige Befüllung fördert die Rotte wesentlich. Alle größeren Materialien sollten vor der Kompostierung durch Zerschneiden oder Häckseln zerkleinert werden, damit sie schneller verrotten. Wichtig ist auch, einen Ausgleich zwischen wasserhaltigen (Frucht- und Gemüsereste, Kaffeefilter) und trockenen (Staudenstengeln, Wurzeln) Materialien zu schaffen, da so Fäulnis bzw. Trockenheit vorgebeugt werden kann.

Ungeeignet für die Kompostierung sind dagegen alle anorganischen Stoffe (Glas, Metall, Stein), aber auch alle Materialien, die Schadstoffe enthalten (Asche, Südfrüchte, Papier in größeren Mengen). Man sollte auch darauf verzichten, Kleintierstreu und tierische Essensreste hinzu zugeben, da durch solche Stoffe Krankheitskeime verbreitet und Ungeziefer angezogen werden können.

Das Laub mancher Bäume (Eiche, Rosskastanie, Birke, Pappel) ist nur bedingt für den Komposthaufen geeignet, da es sich nur schwer zersetzt. Es sollte deshalb nur in kleinen Mengen dem Kompost beigefügt werden.

Ein umstrittener Punkt ist die Kompostierung von Unkraut, da der Samen bei zu geringer Hitze die Rotte unbeschadet überstehen kann und somit die Gefahr der Verbreitung über den Garten besteht. Wenn die Rotte allerdings optimal abläuft, - leider lässt sich das nur nicht kontrollieren - kann dieses Problem nicht auftreten. Wer das Unkraut erst dann auf den Kompost wirft, wenn es vertrocknet ist, verringert die Gefahr dass es sich ausbreitet. Vorbeugend sollten aber die Samenstände von besonders hartnäckigen Unkräutern wie Vogelmiere (Stellaria media), Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) und Wurzelreste von Quecke (Agropyron repens) und Giersch (Algopodium podagraria) vernichtet werden.

Wenn das Silo gefüllt ist, deckt man es entweder mit einer Lage Erde oder mit Zweigen ab.
Während der Rotte verwandelt sich die Kompostmasse zunächst nach ca. 3-4 Wochen - je nach Ausgangsmaterial und Witterung - in den dunklen Rohkompost, in dem noch einzelne Äste und Materialien erkennbar sind. Er kann zur Bodenverbesserung vor Pflanzungen untergemischt werden, allerdings ist er für Sommerblumen nicht zu empfehlen. Der Rohkompost kann nach einem Jahr umgesetzt werden, um das Material neu zu mischen und die Rotte nochmals zu beschleunigen. Zur Düngung verwendet man dann besser den nach 1-3 Jahren fertigen Reifekompost, der an der lockeren, krümeligen nach Waldboden duftenden Erde erkennbar ist und sich besonders gut für die Verbesserung der Bodenqualität im Garten eignet.

Quelle: ALKOZurück