Kirschfruchtfliegen

Zurzeit muss mit dem Auftreten der Kirschfruchtfliege gerechnet werden: Die Kirschfruchtfliege, deren weiße, bis zu sechs Millimeter langen Larven als Maden später in reifen Früchten zu finden sind, gehört zu den bedeutendsten Schädlingen der Süßkirsche, teilt die LWK Nordrhein-Westfalen mit. Befallen werden vor allem mittelspäte und späte Süßkirschensorten, während frühe Süßkirschensorten und Sauerkirschen kaum betroffen sind.
Erste Anzeichen eines Befalls zeigen sich an heranreifenden Früchten durch einen braunen eingesunkenen Fleck neben dem Fruchtstiel: Das Fruchtfleisch im Bereich des Steins, wo später auch die Larve der Kirschfruchtfliege zu finden ist, wird weich.
Die Kirschfruchtfliege schlüpft von Mitte Mai bis Ende Juni aus Puppen, die in der oberen Schicht des Bodens überwintert haben: Nach einem Reifungsfraß legen die Weibchen ihre Eier in die Kirschfrüchte unter die Fruchtschale ab. Dies geschieht, sobald sich Kirschen von Grün nach Gelb färben. Die schlüpfende Larve bohrt sich anschließend bis zum Kirschstein vor. Nach etwa drei Wochen verlassen die Larven die inzwischen reifen Kirschen und wandern in den Boden ab, um später dort als Tönnchenpuppe zu überwintern.
Befallene Früchte sollten vom Baum abgepflückt, aufgesammelt und vernichtet werden: Ein Überdauern der Larven und Puppen im Boden lässt sich so zumindest teilweise verhindern. Eine direkte Bekämpfung mit Insektiziden ist nicht möglich, da derzeit für diese Anwendung keine entsprechenden Pflanzenschutzmittel zugelassen sind. Um den Befall früher zu erkennen, können gelbe Leimtafeln genutzt werden. Eine effektive Bekämpfung ist mit ihnen allein jedoch nicht möglich. Die Fallen sollten auf der Südseite im oberen Bereich der Kirschbäume aufgehängt werden, sobald sich die Früchte gelb färben.

Quelle: GartentechnikZurück