RASENPFLEGE ALLGEMEINES

Ein dichter, gesunder und gleichzeitig strapazierfähiger Rasen kann durch richtige Pflege erheblich gefördert werden. Dazu gehören in erster Linie regelmäßiges Mähen, eine geregelte Wasserversorgung und die ausreichende Belieferung mit Nährstoffen.
Da alle Gräser den Schnitt nur bis zu einer gewissen Wuchshöhe vertragen, - durch zu tiefes Schneiden sind sie nicht mehr in der Lage, neue Triebe und Blätter zu bilden, - ist es wichtig die ideale Schnitthöhe des Rasens zu bestimmen. Diese ergibt sich durch den Rasentypus bzw. durch die Gräsermischung.
So muss ein Zierrasen aus Straußgras (Agrostis tenuis) und Rotschwingel (Festuca rubra) bis zu 2 cm tief gemäht werden. Zierrasen aus Wiesenrispe (Poa pratensis) und Rotschwingel (Festuca rubra) dagegen werden zwischen 3, 5 und 5 cm hoch. Die meisten Gebrauchs- und Sportrasen, die einen hohen Anteil von Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) enthalten, mäht man nicht tiefer als 3, 5 cm. Es ist jedoch immer wichtig, dass der Rasen regelmäßig, immer gleichbleibend hoch und nie tiefer als bis zur Hälfte der Wuchshöhe (zum Zeitpunkt des Mähens) geschnitten wird. Wenn also ein Mähtermin ausgefallen ist, darf das Gras nur bis zur Hälfte der Gesamthöhe abgeschnitten werden. Für den Hausrasen reicht es, wenn man ihn alle 7-10 Tage mäht je kürzer der Rasen gemäht wird, desto öfter muss er wiederum geschnitten werden.
Ein Golfrasen z.B. wird alle 1-2 Tage gemäht. In den heißen Sommermonaten sollte man allerdings nicht zu oft mähen, da höheres Gras den Boden vor dem Austrocknen schützt.
Das Schnittgut sollte immer entfernt werden. Es kann, etwas angetrocknet, dem Kompost zugeführt oder als Mulch unter Sträuchern und Bäumen gebraucht werden. Wenn das Schnittgut nicht entfernt wird, besteht die Gefahr, dass Filz entsteht. Denn das abgestorbene Material bildet auf der Bodenoberfläche eine verfilzte Schicht aus abgestorbenen Pflanzenteilen verschiedener Verrottungsstufen, das die Feuchtigkeit aufsaugt, und somit das Eindringen der Nässe in den Boden verhindert. Die Graswurzeln siedeln sich aufgrund der höheren Feuchtigkeit zuerst in der Filzschicht an.
Deshalb bietet es sich an, den Rasen zusätzlich einmal im Jahr zu vertikutieren. Dabei wird nicht nur der Rasenfilz durch die vertikalen Messer aufgeschlitzt und gelockert, sondern auch die Qualität des Bodens verbessert, da Luft, Wasser und Nährstoffe leichter eindringen können.
Der Rasen sollte am Besten nach dem ersten oder zweiten Schnitt im Frühjahr vertikutiert werden, da er zu dieser Zeit besonders schnell wächst und den Eingriff am besten verträgt. Der Filz muss abgerecht werden. Außerdem empfiehlt es sich, wenn man ca. 1 cm dick Sand (Fluss- oder Bimssand) aufträgt, da dadurch die Filzbildung erschwert und die Wasserführung verbessert wird. Das Vertikutieren schränkt außerdem die Verbreitung von Unkräutern (z. B. Hahnenfuß, Ehrenpreis) ein.
Wenn die Rasenfläche durch starke Beanspruchung so stark verdichtet ist, dass das Vertikutieren nicht mehr ausreicht, kann der Rasen auch aerifiziert werden, um die Bodenbelüftung zu fördern. Der Aerifizierstecher bzw. motorbetriebene Aerifizierer sticht 10 cm tiefe Hohlräume in den Boden, der sich somit wieder ausdehnen kann. Die Wurzeln bekommen wieder mehr Luft und das Wasser kann besser abfließen.
Im Sommer reicht meist die natürliche Niederschlagsmenge nicht aus, um den Rasen mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Wenn sich die Spitzen der Gräser zu neigen beginnen oder wenn sich das Gras in Trittspuren nicht wieder aufrichtet, sollte man auf jeden Fall gießen. Am besten eignet sich dazu ein Rasensprenger, da die feinen Tropfen schneller in den Boden eindringen können und somit das Wasser nicht auf der Oberfläche stehen bleibt. Eine gründliche Bewässerung ist von Vorteil, da kleine Wassermengen oft schon auf der Bodenoberfläche verdunsten. Die Verdunstungsverluste sind morgens und abends am geringsten.

Quelle: ALKOZurück