ANLAGE EINES RASENS

Bei der Anlage eines Rasens sollte man sich genau überlegen, was man von der Grünfläche erwartet, da es drei verschiedene Rasentypen gibt:

Den Gebrauchsrasen, der aus anspruchslosen, strapzierfähigen Grasarten besteht und somit einen idealen Haus- und Familienrasen darstellt, den Zierrasen, der mit seinen feinblättrigen, dicht wachsenden Gräsern einen schönen Anblick bietet, aber kaum strapazierbar ist und den Sportrasen, der zwar beide Eigenschaften, dichtes Wachstum und Strapazierfähigkeit in sich vereint, aber sehr aufwendige Pflege braucht.


Bei der Anlage eines Rasens sollte man sich genau überlegen, was man von der Grünfläche erwartet, da es drei verschiedene Rasentypen gibt:

Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne)
liebt nährstoffreiche Böden und mildes Klima. Es keimt schnell, ist besonders tritt- und schnittverträglich und deshalb ein besonders beliebtes Gras in Rasenmischungen.
Die Wiesenrispe (Poa pratensis)
findet sich auf lockeren, humosen, nicht zu feuchten Böden. Das Gras bildet unterirdische Ausläufer, die zur schnellen Verdichtung des Rasens beitragen. Auch die Wiesenrispe ist sehr tritt- und schnittverträglich, sie braucht aber nach der Aussaat besondere Pflege, da sie während der langen Keimzeit (10-18 Tage) stündig feucht gehalten werden muss.
Der Rotschwingel (Festuca rubra)
mit seinen drei Unterarten Ausläufer treibender Rotschwingel (Festuca rubra rubra), Horstbildender Rotschwingel (Festuca rubra commulata) und Kurze Ausläufer treibender Rotschwingel (Festuca rubra trichophylla) ist anspruchslos, feinblättrig und kommt auf mäßig feuchtem Boden vor. Das Gras ist sehr dichtwüchsig, verträgt einen tiefen Schnitt außerordentlich gut und behält auch im Winter ein schönes Grün.
Der Schafschwingel (Festuca ovina)
ein horstbildendes Gras mit dünnen, harten, borstigen Blättern, mag trockene , magere Böden und zeichnet sich durch Anspruchslosigkeit aus.
Das Rote Straußgras (Agrostis tenuis)
bevorzugt nährstoffarme, sandige Böden. Durch seine rasenbildenden Eigenschaften verbreitet es sich schnell. Zudem ist dieses Gras bestens für einen sehr kurzen Schnitt geeignet.
Um einen Rasen anzulegen, muss zuerst der Boden dementsprechend präpariert werden. Der Mutterboden wird vom Unterboden abgehoben und am Rand der Fläche gelagert. Dann ebnet man den Unterboden ein und verteilt den Mutterboden, der eine 8-12 cm dicke Schicht bilden sollte, gleichmäßig darauf. Um die Qualität des Oberbodens zu verbessern kann man organische Stoffe, z. B. gut verrotteten Stallmist, Komposterde und Torfmull, oder mineralische Stoffe, z. B. Sand einarbeiten. Pro Quadratmeter rechnet man einen Eimer organischer Stoffe und zwei Eimer mit Sand.

Nachdem der Boden planiert wurde, muss man die Erde umgraben, wobei darauf zu achten ist, dass der Unterboden nicht wieder an die Oberfläche gelangt. Nachdem alle Wurzeln und Unkräuter entfernt worden sind, soll der Boden mindestens einige Wochen ruhen. Besonders günstig ist es, mit der Aussaat bis zum nächsten Frühjahr zu warten, da der Frost den Boden richtig krümelig macht.

Die obere Erdschicht soll zwar locker, aber doch fest sein, damit sie sich nicht nachträglich setzt. Deshalb werden zuerst alle Erdklumpen zertreten oder mit der Bodenwalze zerdrückt, die Steine heraus gerecht (am besten diagonal und dann über Kreuz) und der trockene Boden fest gedrückt. Etwa sieben bis zehn Tage vor der Aussaat wird eine Gründüngung ausgebracht, die dann mit dem Rechen eingearbeitet wird. Wenn der Dünger nicht schon eine Woche vorher ausgebracht werden kann, sollte man den Rasen erst nach der Keimung düngen.

Die beste Zeit für die Aussaat sind die Wochen von Ende März bis Anfang Mai und von Mitte August bis Ende September.
Mit einer Motorhacke lassen sich auch nasse Böden leicht auflockern.

Kurz vor dem Saattermin sollte man den trockenen Boden (nasse Böden lassen sich nur schwer bearbeiten) nochmals mit einer Gartenfräse auflockern und die Fläche anschließend mit einem Rasenrechen einebnen, wobei alle Grobteile entfernt werden können.

Direkt vor der Aussaat wird der Boden mit einem Rechen leicht abgezogen, damit eine mindestens 2, 5 cm tiefe, feine Bodenkrume entsteht. Anschließend wird am besten mit einem Streuwagen ein Spezialdünger für die Neueinsaat eines Rasens (Starterdünger, im Fachhandel erhältlich) ausgebracht. Nun kann endlich das Saatgut mit dem Streuwagen verteilt werden. Achten sie darauf, dass sie nicht zweimal in der gleichen Radspur fahren, damit der Samen gleichmäßig verteilt wird. Mit einem Rechen arbeitet man das Saatgut flach (höchstens 1 cm) in den Boden ein. Die Bewässerung der Keimlinge sollte mit einem Rasensprenger vorgenommen werden, da zu viel Wasser die jungen Pflanzen aus dem Boden schwemmt. Da manche Gräser bis zu drei Wochen bis zur Keimung benötigen, sollten man erst nach dieser Zeit die Bewässerung des jungen Rasens einstellen.

Wenn die Gräser etwa 8-10 cm hoch sind, kann zum ersten Mal gemäht werden, allerdings dürfen nur ca. 3 cm der Länge abgeschnitten werden. Erst nach dem zweiten oder dritten Mähen kann der Rasenmäher auf die originale Höhe, je nach Rasentyp 3-5 cm, eingestellt werden. Der neu angelegte Rasen sollte nur bei trockenem Boden gemäht werden, da sich sonst die Radspuren verdichten und die Gleichmäßigkeit des Schnitts negativ beeinflusst wird. Auch wenn das junge Grün zunächst lückenhaft erscheint, werden sie mit ein bisschen Geduld und Pflege in kürzester Zeit einen kräftigen dichten Rasen haben.

Quelle: ALKOZurück